geförderte Projekte

anders wachsen-Gemeinde

Die christliche anders wachsen-Modellgemeinde will in der Praxis zeigen, dass Alternativen zu den herrschenden nicht nachhaltigen Lebensweisen möglich sind, von der Frömmigkeit über den Gemeindeaufbau bis zu den praktischen Lebensvollzügen. Sie ist hervorgegangen aus der Initiative "anders wachsen", die 2011 in der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsen mit dem Ziel gegründet wurde, die Fixierung auf die Mehrung materiellen Wachstums zu überwinden und andere, nicht materielle Formen des Wachstums wie Kunst, Glaube, Zeit, Wissen, Beziehung, Kreativität, Ehrenamt, soziale Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung zu fördern.

Die anders wachsen-Gemeinde soll das Prinzip "anders wachsen" leben durch wirtschaftliche Selbstbeschränkung bei gleichzeitiger Entfaltung alternativer Wachstumsmöglichkeiten in Sachen Lebensqualität und in allen ihren Glaubens- und Lebensbereichen sowie durch eine entsprechende gemeindliche und landeskirchenweite Bildungsarbeit. Ein wesentliches Element der „anders wachsen“-Gemeinde ist die Entschleunigung der Lebensbereiche.

Das geschieht in erster Linie durch gelebte Frömmigkeit und Hinwendung zu Gott im Alltag. Das gemeinsame spirituelle Leben der Gemeinde soll geprägt sein von Grundformen kommunitären Lebens wie regelmäßigen Tagzeitengebeten, Einkehrtagen und gemeinsamer praktischer Arbeit. Ferner soll die „anders wachsen“-Gemeinde durch exemplarisches und modellhaftes Handeln Alternativen zu gegenwärtigen Formen des Lebens und Wirtschaftens erproben zum Beispiel  durch die konsequente Ausrichtung des Konsumverhaltens an sozialen und ökologischen Kriterien und das bewusste Einüben von Verzicht sowie die Befreiung von unnötigem Konsum und die gemeinsame Einübung einer „Ethik des Genug“.

Derzeit wollen zwei Dresdner Kirchgemeinden  „anders wachsen“-Modellgemeinden werden. Begleitet werden sie dabei von Juliane Assmann. Die 28-jährige Theologin ist Referentin auf der missionarischen Stelle zur Etablierung von „anders wachsen“-Gemeinden im Kirchenbezirk Dresden Mitte. In den nächsten drei Jahren wird Juliane Assmann mit der Ev.-Luth. Johanneskirchgemeinde Dresden-Johannstadt-Striesen sowie der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Frieden und Hoffnung Dresden-Löbtau alternative Wirtschaftsmodelle, Entschleunigung und eine Frömmigkeit des Genug erproben. Christliche Gemeinden sollen so als Hoffnungsorte für Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit erlebbar werden und auch kirchenferne Menschen zur Mitwirkung motivieren.