Psychische Ressourcen zur Förderung nachhaltiger Lebensstile

Die Art, in der die Völker früh industrialisierter und zunehmend auch spät industrialisierter Länder produzieren und konsumieren, ist nicht zukunftsfähig, da sie die Tragfähigkeitsgrenzen der Erde übersteigt. Zukunftsfähigkeit setzt also eine Rückkehr in diese Grenzen voraus, Zukunftsfähigkeit setzt eine Rückkehr in die Tragfähigkeitsgrenzen der Erde voraus die wiederum einen vielfältigen, nicht zuletzt auch kulturellen Wandel von Individuen und Gesellschaft erfordert.

Bereits das Memorandum „Für einen Bewusstseinswandel. Von der Konsum- zur Wohlstandskultur“ hat gezeigt, dass die Mobilisierung gesellschaftlicher Potenziale, zum Beispiel durch Bildung und die Veränderung staatlicher Rahmenbedingungen hierbei eine wichtige Rolle spielt. Das aber reicht noch nicht, um das Verhalten von Menschen in gebotenem Umfang zu ändern. Bei der Förderung nachhaltiger Lebensstile sind vielmehr auch psychische Ressourcen entscheidend.

Wichtigste Ergebnisse

Vor allem sechs psychische Ressourcen unterstützen den kulturellen Wandel hin zu nachhaltigen Lebensstilen:

  • Genussfähigkeit, da sie die Intensität von positiven, sinnlichen Erfahrungen steigert und ohne großen materiellen Aufwand kurzfristig wirksam wird,
  • Selbstakzeptanz, da sie Unabhängigkeit und Autonomie stärkt und dadurch Widerstandskraft gegen kompensatorischen und demonstrativen Konsum verleihen kann,
  • Selbstwirksamkeit, da sie Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Gestaltbarkeit des eigenen Lebens stärkt,
  • Achtsamkeit, da sie durch die Fokussierung auf das unmittelbare Erleben den Blick frei macht für Bedürfnisse und Werte, die dem Einzelnen wirklich wichtig sind und damit das Streben nach immer mehr materiellem Besitz begrenzen kann,
  • Sinngebung, da sie vom Einzelnen aktive Sinnsuche erfordert und dadurch transzendente oder sozial ausgerichtete Werte entdeckt bzw. gestärkt werden können, die einem unreflektierten, individualistischen Materialismus entgegenstehen,
  • Solidarität, da sie positive Emotionen wie Zugehörigkeit, Sicherheit und Vertrauen aktiviert und damit ein subjektives Wohlbefinden fördern kann, das nicht an materiellem Wohlstand orientiert ist.

Während die psychischen Ressourcen Genussfähigkeit, Selbstakzeptanz und Selbstwirksamkeit das Fundament einer starken Persönlichkeit bilden, setzen die Ressourcen Achtsamkeit, Sinngebung und Solidarität Reflexionsprozesse in Gang, die eine Hinwendung zu immateriellen Zufriedenheitsquellen bewirken können.

Wohlstand ohne Wachstum

Peter Voß fragt Meinhard Miegel: Wohlstand ohne Wachstum, geht das?

Das System ist am Ende, das Leben geht weiter

Welchen Wohlstand und welches Wachstum wollen wir?

Von der Konsum- zur Wohlstandsgesellschaft

Die Gesellschaften früh industrialisierter Länder sind Konsumgesellschaften, ihre Kultur ist eine Konsumkultur. Das Problem: Das Fundament dieser Kultur zerfällt. Voraussetzung für ihren Bestand sind fortwährendes Wirtschaftswachstum und materielle Mehrung des Wohlstands.

Künftig wird der materielle Wohlstand breiter Bevölkerungsschichten jedoch spürbar sinken. In Zukunft wird der materielle Wohlstand breiter Bevölkerungsschichten spürbar sinken Zum einen stößt der generationenlange Raubbau an natürlichen Ressourcen, Umwelt sowie Mensch und Gesellschaft an Grenzen. Zum anderen dürfte in alternden Gesellschaften die Leistungs-, vor allem aber die Risikobereitschaft abnehmen. Hinzu kommt die manifest gewordene Unmöglichkeit, den materiellen Wohlstand durch immer höhere Schulden zu steigern.

Wichtigste Ergebnisse

Zukunftsfähigkeit setzt also eine Rückkehr in die Tragfähigkeitsgrenzen der Erde voraus, die wiederum einen vielfältigen, nicht zuletzt auch kulturellen Wandel von Individuen und Gesellschaft erfordert. Das Memorandums zeigt, wie überholte, aber immer noch tief wurzelnde Denk- und Handlungsmuster überwunden werden können:

In Gesellschaften, die wie die deutsche auf steigenden Konsum und materielle Wohlstandsmehrung fokussiert sind, dürften deren Rückgang soziale Spannungen und möglicherweise sogar erhebliche Störungen auslösen. Sollen diese vermieden oder zumindest gemildert werden, müssen die Grundlagen individueller Zufriedenheit und gesellschaftlicher Funktionsfähigkeit den veränderten Bedingungen angepasst werden. Das Wohlstandsverständnis muss um immaterielle Aspekte erweitert werdenDies setzt eine kulturelle Erneuerung voraus. Die Verengung auf Konsum und materiellen Wohlstand muss gelockert und das Wohlstandsverständnis um immaterielle Aspekte erweitert werden: Zeit für sich selbst und andere, um sich an der Natur und den Künsten zu erfreuen, sich zu bilden und seinen Horizont zu weiten, eine Fremdsprache zu erlernen, Sport zu treiben, müßig zu sein oder sich am politisch-gesellschaftlichen Leben zu beteiligen.Unverzichtbar für ein erweitertes Wohlstandsverständnis sind darüber hinaus Wirtschafts- und Lebensformen, die ökologisch ungleich nachhaltiger sind als die Wirtschafts- und Lebensformen von Konsumkulturen.

Weite Teile der Gesellschaft sind bisher kaum vorbereitet Auf diesen Bewusstseinswandel sind weite Teile der Gesellschaft bisher kaum vorbereitet. Zwar wächst seit geraumer Zeit die Zahl derer, die meinen, dass die gegenwärtigen Wirtschafts- und Lebensweisen nicht zukunftsfähig sind. Doch folgen dieser Erkenntnis keine Taten, da es äußerst schwierig ist, Menschen von ihren lange praktizierten und tief verinnerlichten Verhaltensmustern abzubringen. Mitunter dauert dies Generationen. Angesichts von Herausforderungen wie dem Klimawandel, rasant schwindenden natürlichen Ressourcen und zunehmenden sozialen Konflikten ist die Zeit für einen Bewusstseinswandel allerdings knapp bemessen. Um ihn möglichst rasch herbeizuführen, bedarf es der Aktivierung aller individuellen und kollektiven Kräfte.

In einem offenen und breiten SuchprozesVorbilder müssen stärker immateriell geprägte Lebensstile entwickeln und vorleben s muss die Gesellschaft stärker immateriell geprägte Lebensstile entwickeln. Besonders gefordert sind dabei Menschen, die Vorbilder und/oder aufgrund überdurchschnittlicher Fähigkeiten sowie Einkommen und Vermögen in der Lage sind, mehr zu leisten und weitsichtiger zu handeln als andere. Ohne ihr stärkeres und verlässliches Engagement für das gemeine Wohl wird die Funktionsfähigkeit der Gesellschaft früher oder später nachhaltig beeinträchtigt werden.

Vertreter der Medien, des Bildungswesens und zivilgesellschaftlicher Organisationen tragen eine besondere Verantwortung Besondere Verantwortung tragen darüber hinaus Vertreter der Medien, des Bildungswesens und zivilgesellschaftlicher Organisationen. Sie müssen die Bevölkerung umfassend über die Risiken ihres derzeitigen, materiell geprägten Lebensstils aufklären und sie gleichzeitig dabei unterstützen, Kompetenzen und Fertigkeiten zu entwickeln, um mit weniger materiellem Aufwand erfüllte Leben zu haben.

Angesichts der kurzen Zeitachse muss der Wandel von der materiell geprägten Konsum- hin zu einer stärker immateriell geprägten Wohlstandskultur Der Staat muss den Wandel hin zu einer immateriell geprägten Wohlstandskultur beschleunigen durch den Staat beschleunigt werden. Konkret muss dieser Hemmnisse, die immateriellen Lebensweisen im Weg stehen, abbauen, die Förderung ressourcenaufwändiger Wirtschafts- und Lebensweisen beenden und stattdessen Maßnahmen verstärken, die den Ressourcenverbrauch senken. Zugleich muss der Staat soziale Sicherungssysteme und politische Strukturen so gestalten, dass sie der Bevölkerung auch bei sinkendem materiellen Wohlstand ein ausreichendes Maß an Sicherheit bieten. Ferner muss er auf internationaler Ebene für eine kulturelle Erneuerung werben.

Abschied von einer Lebenslüge

Von Meinhard Miegel

Von Meinhard Miegel

Die gute Nachricht zuerst: Pro Kopf der Weltbevölkerung wird heute etwa ebenso viel erwirtschaftet, wie um 1950 in den entwickeltsten Ländern an Gütern und Diensten bereitgestellt worden ist. Das so genannte Weltsozialprodukt beziffert sich derzeit auf rund 47 Billionen Euro im Jahr, was bei sieben Milliarden Menschen knapp 6.700 Euro pro Kopf entspricht. Werden von diesem Betrag die Mittel abgezogen, die für Investitionen jedweder Art, für die Schaffung und den Unterhalt von Infrastruktur, für Bildung, Sicherheit und anderes mehr benötigt werden, dann verbleiben für den einzelnen im statistischen Mittel knapp 4.500 Euro jährlich beziehungsweise rund 370 Euro im Monat. Genau der Betrag, über den Briten, Franzosen oder Deutsche – im Geldwert von heute – in der Mitte des 20. Jahrhunderts im Durchschnitt verfügten.

Und die noch bessere Nachricht: In entwickelten Ländern wie Deutschland braucht sich heute keiner mit so karger Kost begnügen. Selbst die Ärmsten, die Arbeitslosengeld II-, Sozialgeld- und Grundsicherungsempfänger, erhalten hier von ihren steuerzahlenden Mitbürgern einen mindestens doppelt so hohen Betrag, während diese selbst über durchschnittlich das fast Fünffache verfügen – reichlich 21.000 Euro im Jahr bzw. rund 1.800 Euro im Monat.

Das aber ist zugleich eine schlechte Nachricht für diejenigen, die nicht zum Kreis jener Hoch- und Höchstprivilegierten gehören. Denn was die einen mehr haben, haben die anderen weniger. Und das ist Die große Mehrheit der Weltbevölkerung gehört nicht zum Kreis der Höchstprivilegierten die große Mehrheit der Weltbevölkerung. Sie bildet in der Terminologie des deutschen Sozialwissenschaftlers Werner Sombart eine dünne Bettelsuppe, auf der wir, die Völker der früh industrialisierten Länder, wie Fettaugen schwimmen. Ein Monatseinkommen von 370 Euro – davon können die meisten nur träumen.

Und die noch schlechtere Nachricht: Um auch nur eine solch dünne Bettelsuppe mit ein paar Fettaugen darauf köcheln zu können, müssen die halsbrecherischsten technischen Risiken eingegangen, natürliche Rohstoffe rigoros ausgebeutet, die Umwelt mit Schadstoffen überfrachtet, die Regenerationsfähigkeit der Erde überfordert sowie Individuen und Völker über die Grenzen ihrer Belastbarkeit hinaus beansprucht werden. Als geglückt oder gar zukunftsweisend dürfte eine solche Entwicklung kaum anzusehen sein.

Der Befund ist zwiespältig. Einerseits legt er nahe, große Wachstumsanstrengungen zu unternehmen, damit Milliarden von Menschen menschenwürdig leben können. Andererseits signalisiert er, dass unser derzeitiges Wissen und Können, aber auch die Solidarität und Moralität der Gesellschaft nicht ausreichen, um ohne große Schäden für Umwelt, Natur und Mensch den materiellen Wohlstand der ungezählten Armen dieser Welt spürbar zu heben. Die derzeitige Art des Wirtschaftens ist weithin RaubbauDie derzeitige Art des Wirtschaftens ist weithin Raubbau. Einer anderen Art nähern wir uns jedoch – wenn überhaupt – bislang nur in winzigen Trippelschritten.

Das Dilemma der Menschheit ist offensichtlich und könnte dramatischer nicht sein. Um ihren materiellen Wohlstand zu heben, ist sie drauf und dran, ihre Lebensgrundlagen zu beschädigen und vielleicht sogar zu zerstören. Um das zu sehen, brauchen die Völker der entwickelten Länder nur den Blick über ihre engen nationalen Egoismen zu heben. Dann bietet sich ihnen eine Sicht auf viele Milliarden, die keines unserer Luxusprobleme haben, sondern um das Notwendigste ringen.

Damit alle menschenwürdig leben können, sind innovative Durchbrüche und zugleich eine neue Ethik erforderlich Damit alle und nicht nur eine kleine Minderheit menschenwürdig leben können, sind innovative Durchbrüche nie gekannten Ausmaßes und zugleich eine neue Ethik erforderlich. Das bisherige Produzieren und Konsumieren ist zu primitiv und kostspielig, um die Menschheitsprobleme einer Lösung näher zu bringen. Aber auch intelligentere Wirtschafts- und Lebensformen werden dafür nicht ausreichen. Vielmehr muss Abschied genommen werden von der wohl größten Lebenslüge privilegierter Völker, die sich und der Welt generationenlang vorgegaukelt haben, alle könnten eines Tages leben wie sie, wenn sie sich nur entsprechend anstrengten. Die Wahrheit ist, dass das weder jetzt noch in absehbarer Zeit noch nach menschlichem Ermessen überhaupt möglich ist. Die Erde gibt es ganz einfach nicht her.

Doch wenn dem so ist, haben die Wohlhabenden dieser Welt gegenüber den anderen eine Rechtfertigungspflicht. Warum dürfen wir so viel mehr haben als andere? Und weil die Beantwortung dieser Frage immer schwieriger wird, In nicht allzu ferner Zukunft wird geteilt werden müssen wird in nicht zu ferner Zukunft geteilt werden müssen. Zur Erinnerung: Wenn es zum Teilen kommt, wird die Trennlinie zwischen denen, die geben können und müssen und denen, die nehmen dürfen, zwar nicht genau entlang jener 370 Euro-Marke monatlichen Einkommens verlaufen, die den derzeitigen globalen Durchschnittswert bezeichnet. Dazu sind die Lebensbedingungen zu unterschiedlich. Aber auch darüber sollte es keine Zweifel geben: Die Menschen in Ländern wie Deutschland gehören ausnahmslos zu den Wohlhabenden und Privilegierten dieser Welt. Dessen sollten sie sich bewusst sein, wenn demnächst wirklich Arme bei ihnen anpochen und mehr oder minder nachdrücklich fordern, wovon in den wohlhabenden Ländern ständig geredet wird: soziale Gerechtigkeit.

Exit. Wohlstand ohne Wachstum

Ein Buch von Meinhard Miegel

März 2010

Ein Buch von Meinhard Miegel

März 2010

Das Wachstum der Wirtschaft ist zur Ersatzreligion unserer Gesellschaft geworden. Vielen gilt es als Voraussetzung für Wohlstand, persönliches Glück und ein funktionierendes Gemeinwesen. Doch was ist, wenn es kein Wachstum mehr gibt? Was kann, was sollte an seine Stelle treten, um uns ein erfülltes Leben zu ermöglichen? Auf diese drängenden Fragen gibt Meinhard Miegel, einer der renommiertesten Sozialwissenschaftler Deutschlands, profunde Antworten.

Dass die beispiellose Wachstumsepoche, die die westliche Welt seit dem Zweiten Weltkrieg erlebt hat, zu Ende geht, sieht Miegel als Herausforderung und Chance zugleich. Denn längst mehrt dieses Wachstum nicht mehr unseren Wohlstand, sondern verzehrt ihn. Es überlastet die natürlichen Ressourcen, die Umwelt und nicht zuletzt die Menschen. Dringend geboten ist ein intelligenterer Umgang mit den Gütern der Erde, die Achtung von Umwelt und Natur, vor allem aber ein grundlegend verändertes Verständnis unserer Möglichkeiten und Bedürfnisse. Es geht um nichts Geringeres  als ein zukunftsfähiges Lebenskonzept. Miegel bietet eine bestechende Zeitdiagnose und einen überzeugenden Entwurf dessen, was zu tun ist. Ein wegweisendes Buch.

Taschenbuch
€ 9,99 [D], € 10,30 [A], sFr 16,90
ISBN-13: 9783548610313

Rezensionen

"Trotz gelegentlicher inhaltlicher Wiederholungen aus früheren Schriften, die sich in einem langen Wissenschaftlerleben nicht vermeiden lassen, hat Meinhard Miegel erneut eine lesenswerte und überzeugende Gesellschaftsanalyse vorgelegt. Und einen wohltuenden Kontrapunkt gesetzt zu den um sich selbst kreisenden Wachstumsdebatten der Politik." Christian Roth

"Wer sich mit der Frage, ob unsere Wirtschaft ewig wachsen und wie Wohlstand langfristig gesichert werden kann, auseinandersetzen will, kommt um 'EXIT' nicht herum – ein außerordentlich "gefährliches" Buch für alle, die einfach so weitermachen wollen wie bisher (...)."
Siegfried Stockhecke

"Meinhard Miegel liefert eine pointiert vorgetragene, immer wieder mit Zahlen untermauerte Gesellschaftsdiagnose und zivilisationskritik - überzeugend in der Analyse des Status quo, aufschlussreich im historischen Rückblick, plausibel in der Darstellung der Zukunftsaussichten - und vage im Aufzeigen der Alternativen." Wolfgang Seibel

Zufrieden trotz sinkenden materiellen Wohlstands

Vieles spricht dafür, dass der materielle Wohlstand in den westlichen Industrieländern seinen Höhepunkt erreicht hat und Einkommen und Vermögen breiter Bevölkerungsschichten künftig real stagnieren oder sogar sinken werden. Doch Menschen reagieren aIn früh industrialisierten Ländern spielen materielle Aspekte für die Zufriedenheit der Bevölkerung nach wie vor eine wichtige Rolle uf Wohlstandsgewinne und -verluste asymmetrisch: Während Gewinne oberhalb eines bestimmten Wohlstandsniveaus ihre Zufriedenheit zumeist nur geringfügig und kurzfristig erhöhen, empfinden sie Verluste einschneidender und nachhaltiger. Das zeigt auch eine im Vorfeld des Memorandums in Auftrag gegebenen repräsentativen Befragung, der zufolge in früh industrialisierten Ländern wie Deutschland materielle Aspekte für die Zufriedenheit der Bevölkerung nach wie vor eine wichtige Rolle spielen.

Wichtigste Ergebnisse

Damit sinkender materieller Wohlstand nicht automatisch zu sinkender Zufriedenheit führt, schlägt das Memorandum vor:

 

  • Die Bevölkerung über Möglichkeiten und Grenzen künftiger materieller Wohlstandsmehrung aufzuklären, um unrealistischen Erwartungen und Ansprüchen vorzubeugen.
  • Die Geschwindigkeit etwaiger materieller Wohlstandsrückgänge durch eine ausgleichende Wirtschafts- und Finanzpolitik ohne Anstieg der Gesamtverschuldung zu drosseln versuchen.
  • Durch verlässliche Mindestsicherungen materielle Untergrenzen abzusichern und dadurch eine allzu große Einkommensspreizung zu vermeiden.
  • Einen hohen Beschäftigtenstand unter anderem dadurch zu sichern, dass die Wirtschaft nachhaltiger, das heißt ressourcenschonender und zugleich arbeitsintensiver produziert.
  • Das Wohlstandsverständnis unter anderem durch eine Ergänzung des Bruttoinlandsprodukts um ökologische und gesellschaftliche Aspekte zu erweitern.
  • Zur eigenen Zufriedenheit aktiv beizutragen.
  • Die Fähigkeit der Bevölkerung, aus immateriellen Quellen wie Gesundheit, gelungene familiäre und andere menschliche Beziehungen Zufriedenheit zu ziehen, zu stärken.

Wachstum ist zur Religion geworden